Guidel 2010 – Tagebuch

Kleines Tagebuch über die Klassenfahrt nach Guidel
vom 05.05 bis 13.05.10

Aufgeregt am Mittwochabend, denn um 20 Uhr fuhren wir pünktlich ab zu unserer Klassenfahrt nach Guidel. Wir, das sind die Mehrheit der Schüler der Klassen 9a, 9b und 9c. Von den 49 Schülern sind 40 an Bord eines französischen Busses. Die anfängliche Aufgeregtheit legt sich gegen Mitternacht als es zunehmend ruhig wird und die Mehrzahl der Schüler zu schlafen beginnt.

Donnerstag, den 06.05.
Pünktlich angelangt, klagen einige über Müdigkeit, denn die Nacht in einem Sitz verbringend, bringt keine große Freude. Nach einem kleinen Frühstück werden die Zimmer belegt, eingerichtet und die nähere Umgebung erkundet. Ziemlich öd, was den Einkauf angeht. Der nächste Supermarkt befindet sich 40 min. Fußwegs entfernt.
Am Nachmittag beginnt das Programm mit den Kanuten. Sie sind um 14.30 Uhr am Bootshaus verabredet und starten von dort ihre Tour. Unvermittelt kentern zwei Boote. Man gelangt nicht wirklich weit, denn das Paddeln stellt sich als schwieriger heraus, als zu Beginn gedacht wurde. Der Rest der Gruppe geht an den Strand, lässt Drachen steigen, lässt Steine über´s Wasser hüpfen und sieht zum ersten Mal die Reste der deutschen Besatzung in Form der Bunker am Strand.
Der Abend wird aufregend, weil Feueralarm ausgelöst wird. Ist zwar keine Gefahr in Verzug, denn jemand hat mit zu viel Deo gesprüht, aber die Aufregung ist da. Alle sind noch groggy von der Fahrt, so dass recht rasch Bett und Nachtruhe eintritt.

Der zweite Tag wird mit lauter Musik eingeläutet, die von den Segelhelfern über die Hausanlage auf die Flure und Zimmer übertragen wird. Die Flut ist früh da, so dass die Segler über Mittag segeln müssen, was ein Lunchpaket zur Folge hat. Der Wind ist mäßig und so ist das Segeln einfach und ohne Aufreger. Nach der Rückkehr zum Bootshaus sind die Lunchpakete schnell leer.
Der Nachmittag wird zum Einkaufen genutzt. Der lange Weg zum Super U wird ohne Murren zurückgelegt.
Der Abend gehört dem Sport. Ballspiele in jeder Form. Nach dem die Dunkelheit hereingebrochen ist, wärmt ein Feuer in dem vorhandenen Kamin. Die Nachtruhe ist schwer herzustellen und die beiden Damen schlafen auf den Fluren. Ich begnüge mich mit einigen Gängen. Die Nacht verläuft ruhig, nachdem Üveys im Kaminzimmer und Martin bei mir im Zimmer ihre Ruhe finden.

Der Samstag: Die Kanuten waren wenig erfolgreich, weil die Segelhelfer sich über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren. Die andere Gruppe ist entspannt am Strand unterwegs und klettert in den Felsen.
Nachmittag: Die Flut ist da und so werden wir also segeln. Der Wind ist besser als gestern und wir sausen über die Wellen. Mein Begleiter hat große Nöte mit seiner Blase und kann sich auf kaum das segeln konzentrieren. Der Abbau der Boote bereitet wieder Stress, weil der Wind kalt ist und nur wendige Segler die Verantwortung für den Abbau der Boote übernehmen. Auch die Anzüge werden schleppend gesäubert. Aber am Schluss ist alles in Butter. Zu allem Überfluss wird die Digitalkamera des Segelhelfers im Meer versenkt. Wieder Stress. Eigentlich sollten keine elektronischen Geräte mit an Bord gebracht werden. Der Segelhelfer ist ein wenig „strange“.
Abends tragen wir das Fußballspiel für die Qualifikation zu den Bundesjugendspielen aus. Die Klasse 9b gewinnt das Spiel nach Elfmeterschießen mit 9:8.
Der Kamin beruhigt die Gemüter und die Nacht verläuft ganz ruhig bis zum Wecken. Wieder die Mukke.

Sonntag: Wir gehen noch mal nach Guidel zum Markt. Jessica Kaiser hat Schüttelfrost und kehrt mit zwei Begleiterinnen in das Haus zurück.
Nach dem Mittagessen beschließt Max einen Sitzstreik und gerät in die Unbill des Lebens. Er erfährt wenig Solidarität und muss sich damit zufrieden geben den Abmarsch hinausgezögert zu haben. Dies feiert er als Sieg, der ihn selbst aber nicht überzeugt. Nach der Wanderung kommt er beansprucht aber entspannt nach Hause.
Der Abend gehört wieder dem Fußball. Die Klasse 9b haut die 9c mit 14:4 Toren weg. Damit steht die Klasse 9b im Endspiel gegen die 10er Klasse.

Montag: Regen den gesamten Tag über. Trotzdem kein Grund um nicht raus zu gehen. Die Kanuten sind auf dem Wasser und kommen dieses Mal trocken nachhause.
Die andere Gruppe ist am Strand und sammelt Muscheln für den Kunstunterricht. Die beste Gruppe sammelt immerhin 1469 gr. und wird mit Cola belohnt.
Nachmittags kentert wiederum ein Boot und es gibt offensichtlich einigen Stress mit dem Abbau der Boote. Die Wanderer klettern in den Felsen und begucken sich die Bunker des Atlantikwalls. Stößt auf großes Interesse.
Abends kein Fußball wegen heftigen Regens, dafür sitzt man einträchtig vor dem Kamin und genießt Cola, Chips und die Nähe zu den Klassenkameraden.
Dienstag: Morgens bewölkt aber trocken. Wieder sind die Kanuten unterwegs und die „Restgruppe“ schlendert zum Strand mit der Aufgabe den breitesten Bogen in Sand zu bauen. Der Sand ist nicht wirklich geeignet dafür, so gelingen nur Weiten im Handspannenbereich.
Der Nachmittag ist der Jungfernfahrt von Frau Gähling vorbehalten. Sie segelt mit Sebastian, der sie auch prompt in die Fluten versenkt. Ein Spannseil ratscht ihr das Schienbein auf, so dass sie behaupten kann, Wasser habe doch Balken.
Die „Restgruppe“ genießt die inzwischen kräftig scheinende Sonne. Tom, Verena und Ayca trauen sich bis zu den Knien ins Wasser und sind natürlich nass wie die Katzen. Aktivitäten von Volleyball über faul abliegen bis hin zu Felsklettern.
Der Abend startet mit Crêpes zum Abendessen geht mit einer Karaoke Show weiter und endet mit einer Disco, die so langweilig wird, dass sie gegen 24.00 Uhr abgebrochen wird. Die Nacht verläuft entgegen den Erwartungen ruhig.

Abreisetag: Noch einmal gehen die Kanuten aufs Wasser, während die daheim gebliebenen mit dem Aufräumen beginnen. Das gelingt recht gut und wird zügig erledigt. Der Mittag wird zum letzten Einkauf im Super U genutzt, denn wir fahren um 15.00 Uhr nach Paris ab. Das kostet zwar zusätzlich, aber Frau Gähling hatte eine „böse Wörterkasse“ eingerichtet, die nach den fünf Tagen immerhin ein Guthaben von 50 € aufwies.
In Paris musste eine Gruppe unter dem Eiffelturm eingesammelt werden, weil sie nicht in der Lage gewesen war die Champs-Élysées entlang zu gehen und vorher abgebogen war, bevor sie am Bus angelangt war.
Wir fanden aber alle und konnten dann ohne Probleme die Heimreise antreten. Es war eine sehr schöne, entspannte- von den Busfahrten abgesehen- Reise. Kann man gerne wiederholen.

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