Besuch im EL-DE Haus

Im Rahmen des Geschichtsunterricht fuhr die 9b am vergangenen Montag nach Köln, um dort an authentischer Stelle von den unmenschlichen Verhör- und Verfolgungspraktiken der Gestapo zu erfahren. Frau Birgit Kloppenburg, Lehrerin der Museumschule, führte uns durch das Gebäude und berichtete, dass das EL-DE Haus ursprünglich als Geschäfts- und Wohnhaus des Juweliers Leopold Dahmen vorgesehen war, der unterhalb der Geschäftsräume eine Tiefgarage plante, in der seine Kunden parken konnten. Der Gestapo erschien das Gebäude für ihre Zwecke ausgesprochen passend und so mieteten sie dieses an, wobei Herr Dahmen als Besitzer des Hauses wohl wenig Einfluss auf das Zustandekommen dieses Mietvertrages hatte.

In der Folgezeit gestalteten die Nazis das Haus um. Oben, in den ursprünglich geplanten Wohnungen entstanden Büros und Verhörräume und unten im Keller anstatt der Tiefgarage ein Hausgefängnis, in dem zwischen 1935 und 1945 zehn Jahre lang verhört, gefoltert und gemordet wurde. In den engen Zellen mussten zwischenzeitlich bis zu 30 Gefangene Platz finden, die aus vielen Ländern dorthin gebracht wurden. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Andersdenkende oder Andersartige, die einfach nicht ins System passten. Sie wurden so lange verhört, bis sie den Mitarbeitern der Gestapo das erzählten, was sie hören wollten.

Nach dem Krieg verdrängte man die Zellen im Keller aus dem Gedächtnis. Sie wurden mit Akten vollgestellt und erst Ende der 70er Jahre wollte man sich wieder erinnern und erforschte die zahlreichen Wandkritzeleien der Gefangenen, die dort noch zu lesen sind und auch heute noch vom Schrecken und Elend der dort Eingesperrten erzählen.

B. Kloep