Streitschlichtung – ein Weg der Frieden stiftet

„Bei jedem Streit ziehe die Versöhnung selbst dem leichtesten Siege vor!“    Georg Christ, Lichtenberg

Streitschlichtung hat an unserer Schule Tradition. Bereits seit 1999 werden Streitschlichterinnen und Streitschlichter ausgebildet. Schüler und Schülerinnen, meist aus den 9. Klassen absolvieren diese Ausbildung und werden mit großem Erfolg als Schlichterinnen und Schlichter eingesetzt.

Was bedeutet Mediation?

Bei der Streitschlichtung regeln die betroffenen Schüler gewaltfrei und selbstverantwortlich ihren Streit mit Hilfe von ausgebildeten Streitschlichtern.

Das sog. SCHLICHTUNGSGESPRÄCH läuft nach festen Regel ab. Der Prozess der Vermittlung ist in vier Schritten gegliedert:

1. Schritt: Schlichtung einleiten

2. Schritt: Sachverhalte klären und Anteile finden  (herausfinden, was man selbst zur Schlichtung beitragen kann)

3. Schritt: Lösungen suchen und Verständigung finden

4. Schritt: Vereinbarungen schriftlich festhalten

In dem Schlichtungsgespräch, bei dem in der Regel jeweils 2 Streitschlichter anwesend sind, sollen die Kontrahenten versuchen, ihr Problem/ihren Streit mit Unterstützung der Schlichter selber zu lösen. Am Ende schließen die Kontrahenten schriftlich einen Vertrag, der für die Zukunft einen angemessenen Umgang miteinander regelt.

Schüler, Eltern und Lehrer haben einen Gewinn durch diese Mediation.

Gewinn für Schülerinnen und Schüler

  • Die Schüler haben erlebt, dass ein Konflikt gewaltfrei aus der Welt geschafft werden kann.
  • Keiner hat bei einem Streit verloren, Es braucht keine Rache genommen zu werden. Ihre Beziehung ist ausgewogen.
  • Sie erfahren die Verbindlichkeit von schriftlich getroffenen Vereinbarungen. Sie brauchen keine Angst mehr voreinander zu haben, wenn sie sich begegnen.

Gewinn für Eltern

  • Eltern können beruhigt sein, weil auch bei Abwesenheit von Lehrpersonen, z.B. im Schulbus, oder bei Aufsicht aus größerer Entfernung, z.B. auf dem Schulhof, ihr Kind Hilfe und Schutz bekommt.
  • Eltern sind froh, dass ihr Kind in der Schule außer dem Sachwissen auch ein Instrument kenne lernt, durch das ein gewaltfreieres und besseres Zusammenleben möglich wird.

Gewinn für Lehrerinnen und Lehrer

  • Lehrkräfte kommen dem Ziel, zu lehren, wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können, kontinuierlich näher.
  • Sie werden bei leichten und mittelschweren Konflikten zwischen Schülern entlastet.
  • Die Gewinne, die Schülerinnen und Schüler haben, decken sich mit den Intentionen zur Werteerziehung.

Gewinn für die Schule

  • Streitende lernen, ihre eigenen Probleme zu lösen. Sie müssen sich nicht auf andere verlassen. Sie werden sich eher an Vereinbarungen halten, weil diese auf ihren eigenen Ideen beruhen.
  • Schülerinnen und Schüler müssen nicht zu Lehrkräften laufen, wenn ein Konflikt sie bedrückt.
  • Jüngere erhalten ein größeres Maß an Sicherheit, weil sie durch  die Streitschlichter/-innen Schutz und Hilfe erfahren.
  • Schüler prügeln sich seltener, sie sprechen miteinander. Sie wissen , dass beide Seiten durch Gespräche gewinnen können. Sie werden mit Fähigkeiten ausgerüstet, die ihnen die Möglichkeit geben, mit Konflikten außerhalb der Schule und im späteren Leben umzugehen.
Quellen: Sybille Klein, Ausbilderin zur Streitschlichtung an der GHS Hürth-Kendenich und „Streitschlichtung durch Schülerinnen und Schüler“ pädagogisches Zentrum, Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach, aus 14/97